quarta-feira, 23 de maio de 2007

I. Lissabon: geschichtliches Porträt einer Weltstadt

Bereits die Phönizier und die Karthager sollen den Platz Alis Ubo («Liebliche Bucht») als einzigen großen Naturhafen an der iberischen Atlantikküste genutzt haben.
Archäologisch wurde dies bisher nicht bewiesen, hingegen aber griechische Siedlungsspuren sind gefunden worden.
Nach Plinius dem Älteren war Lissabon eine Gründung von Odysseus.
Ab 205 v. Chr. hieß die Stadt unter römischer Herrschaft Olisipo.
48 v. Chr. erhält sie unter Julius Caesar die römischen Stadtrechte und wird als Felicitas Julia Hauptort der Provinz Lusitania.
719 wird die Stadt von den Mauren erobert. Lissabon heißt al-Usbuna und erlebt seine erste Blütezeit.
• 1147: Es gelingt die Reconquista («Rückeroberung») der Christen unter König Afonso Henriques, dem ersten König Portugals.
• 12. Jahrhundert: Gegen Ende des 12. Jahrhunderts wird in Lissabon der heilige Antonius von Padua geboren, der zuweilen auch Antonius von Lissabon genannt und zelebriert wird.
1256 verlegt König Alfons III seine Residenz von Coimbra nach Lissabon.
• 1499: Am 9. September wird Vasco da Gama nach seiner ersten Indienreise ein triumphaler Empfang bereitet. Der in den folgenden beiden Jahrhunderten wachsende Handel mit den portugiesischen Gebieten in Afrika, Asien und Südamerika, aber auch deren Ausbeutung, führen zum Wohlstand der Stadt.


Das «Casa dos Bicos» ist wohl das auffallendste Haus in Lissabon. Obwohl die Fassade modern wirkt, geht sie auf das 16. Jahrhundert zurück.

• 16. Jahrhundert: Zu Anfang des Jahrhunderts ist Lissabon mit 350.000 Einwohnern die größte Stadt der damals bekannten Welt.
1569 fordert eine Pestepidemie in Lissabon und Umgebung 60.000 Menschenleben.
• 1755: Am Morgen vom 1. November wird Lissabon durch ein furchtbares Erdbeben zu zwei Dritteln zerstört.
Nach heutigen Schätzungen hatte es die Stärke 8,7 bis 9,0.
Zeitgenössische Quellen geben allein für Lissabon bis zu 60.000 Todesopfer an.
Die Erschütterungen sind in ganz Europa und Nordafrika zu spüren.
Planmäßig wiederaufgebaut wird die Stadt von dem Markgrafen von Pombal, Minister des Königs Joseph I.
Besonders typisch für diesen Wiederaufbau ist die Baixa, die Unterstadt, mit ihren rechtwinklig angelegten Straßen im Bereich um die Rua Augusta.
Neben den physischen Schäden, die das Erdbeben anrichtet, erschüttert es auch die aufklärerischen und theistischen Denkrichtungen vieler Philosophen, die den Grund dieser Naturkatastrophe nicht sehen und ihren Optimismus aufgeben.
Voltaire schrieb als Reaktion auf das Beben sein "Poème sur le désastre de Lisbonne" (1756).
• 1910: Am 5. Oktober wird auf dem Balkon des Rathauses die Erste Portugiesische Republik ausgerufen. König Manuel II flieht ins Exil nach England.
• 1926: Ein Militärputsch beendet die Republik.
• 1928: António Salazar wird Finanzminister und später Ministerpräsident.
Während der Diktatur des Estado Novo («Neuen Staates») von 1926 bis 1974 wächst die Stadt weiter. Sie wird zu Lasten des restlichen Landes ausgebaut.
• 1959: Im Dezember wird die erste Metro-Linie in Lissabon eröffnet.
• 1966: Eine Hängebrücke über den Tejo nach Almada wird fertiggestellt, die der Golden-Gate-Brücke in San Francisco gleicht.
Vor der Nelkenrevolution (Revolução dos Cravos) noch nach António Salazar benannt, heißt sie nun Ponte 25 de Abril (Brücke des 25. April).
Oberhalb Almada steht mit Cristo-Rei zudem eine große Christus-Statue mit ausgebreiteten Armen, die der in Rio de Janeiro ähnlich sieht.
• 1968: Salazar erkrankt und stirbt 1970; Marcello Caetano wird sein Nachfolger.
• 1974: Am Frühmorgen vom 25. April ist Lissabon das Zentrum der Nelkenrevolution.
• 1988: Teile des Altstadtviertels Chiado werden durch einen Brand zerstört.
• 1994: Lissabon ist Kulturhauptstadt Europas.
• 1998: Fertigstellung der insgesamt über 17 km langen Autobahn-Brücke Ponte Vasco da Gama über den Tejo anlässlich der Weltausstellung EXPO '98.
• 2004: Haupt-Austragungsort und Schauplatz des Finales der Fußball Europameisterschaft.
• 2007: Am 7. Juli werden die 7 Neuen Weltwunder im Benfica-Stadion erklärt und bekanntgemacht werden.

«Quem não viu Lisboa, não viu coisa boa.» (Sprichwort)
Wer Lissabon nicht gesehen hat, hat nichts Schönes gesehen.

RIC

6 comentários:

Gumby disse...

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RIC disse...

«How very dare you?!»
Tagging ME?! With no further notice?! (Lol!)
Very well then, Gumby, I'll do my best...

Anónimo disse...

Só espero que a Casa dos Bicos nunca sofra "taggadices"!... :)

RIC disse...

Não te preocupes, João M., que ela é imorredoura... A não ser que te refiras a «taggadices» grafíticas... Dessas, pelos vistos, nenhuma parede está livre hoje em dia...
Vielen Dank! :-)

Rian disse...

Ric, vielen Dank für die Infos über Lissabon. Ich wusste leider bisher nur sehr wenig über diese interessante Stadt. Vor allem das Erdbeben muss echt heftig gewesen sein...

"Quien no ha visto Granada, no ha visto nada." habe ich in Spanisch in der Schule mal gelernt, als es um Granda ging. Ich hoffe, das ist überhaupt halbwegs richtig.
Der letzte Satz über Lissabon hat mich daran erinnert. ;)

RIC disse...

Mein recht lieber Rian!
Vielen herzlichen Dank für deinen Besuch! Geht's dir gut? Hoffentlich!
Es freut mich sehr, dass du den Text über Lissabon mal gefunden hast. Prima! An dich habe ich auch gedacht, als ich ihn verfasst habe.
Da hast du recht beim Vergleich mit dem Sprichwort über Granada!
Das Erdbeben war ja ganz schlimm für die Stadt und auch für das Land...
Recht liebe Grüsse, lieber Freund!
Ich wünsche dir das Allerbeste! :-)